Im September 2023 habe ich bei Adriana Barri und Guadalupe Trueba die Techniken des Rebozo erlernt und diese in einem weiteren Kurs mit Adriana Barri im März 2024 erweitert und verfestigt.
Das Rebozo-Tuch ist ein traditionelles mexikanisches Kleidungsstück, das Bestandteil des täglichen Lebens ist. Es dient als Schal, Kopftuch oder Jacke und wird für den Transport von Kindern und Waren genutzt. Es trägt buchstäblich ein ganzes Leben.
Die Tücher werden in Mexiko handgewebt von Familienwebereien, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Die gesamte Familie arbeitet mit und jedes Tuch ist ein Unikat. Die Gestaltung der Knoten an den Fransen unterscheidet sich von Region zu Region in Mexiko, sodass ein versierter Kenner die Tücher ihrer Herkunftsregion zuordnen kann.
Ich besitze fünf in Mexiko handgewebte Rebozo-Tücher in 2 verschiedenen Längen und unterschiedlichen Farben, die ich für die Massagen einsetze.
In der traditionellen Geburtshilfe in Mexiko ist es unerlässlich, denn es dient vor der Geburt der Massage zur Entspannung und zum richtigen Positionieren des Babys im Mutterleib und wird somit geburtsvorbereitend eingesetzt.
Die sanften Schwingungen und Vibrationen lockern Gewebe, Muskeln, Gelenke und durchdringen den gesamten Körper. Auch Organe, die im Körperinneren liegen, werden erreicht und profitieren davon.
Die Massage wirkt ganzheitlich, da alle Körperteile von Kopf bis Fuß massiert werden. Rückenbeschwerden können gelindert werden und die Position des Babys kann verändert werden, sodass es sich in der richtigen Lage befindet, um in den Geburtskanal zu rutschen.
Während der Geburt gibt es ebenfalls vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten, um den Geburtsverlauf positiv zu beeinflussen und Kaiserschnitte zu verhindern. In Dänemark ist es Standard in den Geburtskliniken, dass diese Techniken angewendet und ausgeschöpft werden müssen, bevor die Entscheidung für einen Kaiserschnitt getroffen werden darf.
Eine Massage kann jederzeit während der Schwangerschaft durchgeführt werden.
Nach der Geburt bekommt traditionell die Mutter in den Genuss des Schließungsrituals, bei dem mithilfe von vielen Tüchern und mehreren Personen das sogenannte „closing the bones“, das Schließen der Knochen durchgeführt wird.
Während der Schwangerschaft wird der Körper weich, um genügend Platz für das Baby zu schaffen. Nach der Geburt verfestigt und schließt sich der Körper wieder und kann durch dieses Ritual darin unterstützt werden. Dabei wird die frische Mutter in viele Tücher gewickelt und Körper und Geist bekommen die Möglichkeit, das Geschehene und Erlebte zu verarbeiten und gehen zu lassen. Sie wird mit wertschätzenden Worten begleitet und gewürdigt.